Ein wenig müde, dennoch gutgelaunt saßen wir im Bus mit dem heutigen Ziel: Golfclub Alicante.
Schon während der Fahrt informierte uns Peter G., dass es heute um kein gewöhnliches Turnier nach Stablefordpunkten ginge, sondern der Spielmodus „Yellowball (ExtraBall)“ laute. Ah, kannte ich noch nicht und dachte, vielleicht spielt man das gern am Nikolaustag. Je mehr ich mich jedoch mit der Spielregel und deren eventuellen strategischen Bedeutung befasste, wurde mir klar, hier kommt es noch auf etwas anderes an als auf die Wahl der Schläger, die richtige Position zum Ball und, und, und…: Es ist die geballte Kraft der eigenen Gedanken.
Der Gedanke, dass ich jetzt große Verantwortung trage für einen kleinen, leichten farbigen Ball. Und den muss man sicher über den Tag bringen. Bloss nicht verlieren und deinen Partnern auch die Möglichkeit bieten, diesen auserwählten Ball spielen zu dürfen. Schließlich will man ja am Schluss zum Siegerflight gehören.
Oh, diese Verlustangst!
Dann war’s endlich soweit: 11:54 Uhr Start mit meinen überaus motivierten Flightpartnern, das kleine farbige Etwas unversehrt über 18 Spielbahnen glücklich „nach Hause“ zu bringen.
Zugleich wurde mir an Loch 1 die Ehre zuteil, den Ball bis zum Grün zu spielen. Nach dem ersten Schlag fiel mir sofort das Zitat von Sam Snead ein: „Manch ein Golfer steht zu nah am Ball – auch wenn er ihn geschlagen hat“. Was soll’s. Eine schlecht gespielte Bahn zerstört noch lange nicht das ganze Spiel. Ich lerne dazu. Ich lerne z.B., dass die vergeigte Bahn in der Vergangenheit liegt und es kein Zurück gibt. Aber viele Bahnen liegen noch vor uns. Und ich habe einen Plan im Kopf: Niederlage wegstecken und Konzentration auf den nächsten Schlag bitte! Oh, wie ich diesen Sport liebe…
Dann endlich befreite unser Flightführer uns persönlich an Bahn 8 von dem Druck und versenkte mit einem gewaltigen Hieb unser Quell der Anspannung im Nirwana eines Nachbargrundstückes und setzte so diesem Drama ein abruptes Ende. Jetzt konnten wir entspannt Golf spielen und die Vorfreude auf Loch 19 war entsprechend groß.
Dort angekommen, trafen wir etliche Leidgenossen, aber auch 4 Teams, die es tatsächlich geschafft hatten, den ExtraBall unbeschadet über den Parcour zu schlagen, zu schubsen oder wohlbehütet in der Hosentasche zu transportieren. Wenngleich dieses letzte Vorgehen keine weiteren Stablefordpunkte einbrachte. Andere Teams zeichneten sich durch ebenfalls bemerkenswerten Einsatz (Kampf bis auf die Unterhose auf der Suche nach dem ExtraBall).
Am Ende des Tages gab es 2 Teams, die mit 31 Nettopunkten gleichauf lagen und nach Stechen waren letztendlich die strahlenden Sieger: Peter G. (auch Gesamtbruttosieger), Heinz L., Jürgen K. und Ulli K.
Die Siegerehrung übernahm Barbara L. in gewohnter Manier trotz schmerzhaftem Handicap. An dieser Stelle, liebe Barbara nochmal ganz herzlichen Dank für die süßen, kleinen Nikolausaufmerksamkeiten.
Brutto-Sieger: Peter G. 21 Pkte. und 37 netto
1. netto Dieter H. 32 Pkte
2. netto Burgi M. 32 Pkte
3. netto Mike J. 32 Pkte
Birdie: Peter G.
Heide H.