PUIG CAMPANA 17.12.2020

Saisonausklang

mit BARBARAS – SCRAMBLE

Bevor ich vom äußerst gelungenen Golftag in Puig Campana berichte, möchte ich die Gelegenheit nutzen, ein paar Gedanken über das vergangene ungewöhnliche Golfjahr loszuwerden. Ich möchte vor allem den Golffreunden, denen es aus den verschiedensten Gründen nicht möglich war, hier im Club an der Costa Blanca zu spielen, einen Überblick über das Geschehen in unserem Club geben.

Wie bekannt unterbrach der „Lockdown“ im März ganz abrupt den Spielbetrieb.  Mit Neubeginn im Mai herrschten plötzlich ganz andere Bedingungen: die Fahnen mussten ständig in den Löchern  bleiben, die  zum Großteil mit Schaumstoff oder ähnlichem gefüllt waren: ein reguläres „putten“ ist seitdem nicht mehr möglich. Die Bunker können nach dem Schlag nicht mehr geharkt werden, nach einigen Flights zum Teil eine Kraterlandschaft. Die Restaurants teilweise ganz geschlossen. Vorgeschriebene Gehlinien im Clubhouse und außerhalb des Spiels Maskenpflicht,  im Buggy nur eine Person, ausgenommen Ehepaare. Nicht alle  Clubs hatten den Spielbetrieb wieder aufgenommen, der Spielplan war Makulatur. Die liebgewonnene Anfahrt mit dem Bus fiel aus Mangel an Beteiligung und Gründen des Abstandhaltens flach.

Und in dieser Situation zeigte sich einmal mehr, wie intakt unser Vorstandsteam funktioniert. Im neuen  Spielplan wurden die Plätze so gewählt, dass eine kurze Anfahrt mit dem PKW erfolgen konnte. Fazit:  wir konnten bis zur Sommerpause wieder spielen, trotz der Einschränkungen ging es uns  hervorragend.

Mit Beginn der Herbstsaison hatten alle Clubs ihre Plätze wieder geöffnet, ein Teil der Einschränkungen war zurückgenommen, der neue Spielplan stand: und doch haderte Barbara, es gäbe an den ersten Spieltagen eine mangelhafte Beteiligung. Das änderte sich aber erstaunlich schnell, immer mehr Mitglieder kamen an die Küste und so konnte das ganze Programm – einschließlich der Clubmeisterschaft, mit Preisverleihung und Essen in einem schönen Ambiente und mit wie gewohnt liebevoll gestalteten Preisen – bis zum Abschluss jetzt in Puig Campana absolviert werden. Und das trotz einiger Komplikationen:  Barbara in Deutschland, Peter in der Schweiz: Mike musste den Spieltag händeln. Alles bestens organisiert, alles hat geklappt, wir mussten, oder besser gesagt, wir  durften  einfach nur spielen. Da spielt es absolut keine Rolle, dass Herbstmeisterschaft, Clubreise, Wandertag und Vergleichswettkampf mit Süd nicht durchgeführt werden konnten.

Und daher  ist es mir ein ganz starkes Bedürfnis – und ich denke ich spreche in Namen aller die daran teilhaben konnten –Euch liebe Barbara, lieber Peter und lieber Mike ein ganz dickes Dankeschön zu sagen. Ihr habt uns trotz der Beschwernisse der Zeit eine ganz gehörige Portion Lebensfreude  gegeben.

Aber auch für mich persönlich war das Golfen in diesem Jahr ganz besonders. Mit knapp 80 Jahre  wurden meine „ drives“ immer kürzer, die Hindernisse zwischen Abschlag und Fairway immer länger, die Ballverluste dadurch immer größer, kurzum der Spaßfaktor tendierte gen Null. Schweren Herzens stellte ich beim Vorstand den Antrag, von „rot“ abzuschlagen. Mir wurde die Gelegenheit gegeben, die Statuten dahingehend geändert: Alter, Handycap und Spielvorgabe festgelegt –  an dieser Stelle Dank an Dieter und Ulli, die entscheidend daran mitgewirkt haben .

So startete ich im Januar mit meinen Abschlägen von „rot“. Das Spiel wurde leichter, es fiel nach ganz langer Zeit sogar mal wieder ein Birdie, die Spielfreude war wieder da. Im Februar wurde dann festgestellt, dass mein Kräfteverlust nicht allein altersbedingt sondern vor allem krankheitsbedingt war. Die Ursache wurde beseitigt, die Kräfte kamen zurück und damit auch die Länge meiner Abschläge mit der Folge, dass ich plötzlich nach der Sommerpause vermehrt in der Siegerliste auftauchte. Gab es Anfang des Jahres noch lustige Kommentare wie „Frau Bangemann“ oder  „heute den Rock“ vergessen, wurden die Kommentare jetzt doch recht kritisch:  von „ hier kannst Du ja mit dem Putter abschlagen“ über „die Spielvorgabe muss geändert werden“ bis „unfair“ reichten die  „wohlgemeinten“

Aussagen, vornehmlich von erheblich jüngeren Mitspielern. Nun,  Euch kann ich alle beruhigen, ich fühle mich wieder so fit, dass ich ab Januar wieder versuche, von „gelb“ zu spielen und sage auf diesem Wege „adios“ zu den mir so liebgewordenen roten Markierungen in der „teebox“, vielleicht komme ich in ein paar Jahren – dann altersbedingt wieder zurück.

Die Flasche Wein neigt sich dem Ende zu, Zeit also vom Jahresausklang zu berichten. Barbara hatte als Spielform ein Texasscramble gewählt, und zwar  in 2er-Teams mit Stablefordwertung.  Obwohl für viele unbekannt,  kam sehr viel Spielfreude auf, zumal trotz negativer Voraussagen beste sonnige Wetterbedingungen herrschten und die 9-Loch-Anlage in sehr gutem Zustand war. Daher auch nicht verwunderlich, dass sehr gute Ergebnisse erspielt wurden. Der Clou war sicherlich der gespielte „eagle“ vom Team Ulli/Hans-Peter an einem Par 5 – Loch.

Zu aller Freude wurde die Siegerehrung im sehr schönen Clubhaus mit Wein und Tapas versüßt. Barbara hatte noch einmal ihr  Organisationstalent unter Beweis gestellt und da auch unser „Kopekenscheich“ Mike tief in die Schatulle griff und so alles vom Club gesponsert war, kannte die gute Laune keine Grenzen. So war es nicht verwunderlich, dass nach einer sehr herzlichen Dankesrede von Ulli langanhaltender Applaus aufbrandete.

Ein fürwahr gelungener Saisonabschluss, der viel Gutes im neuen Jahr erwarten lässt.

Allen Lesern wünschen Birgit und ich besinnliche Feiertage, vor allem beste Gesundheit, verbunden mit der Hoffnung, dass wir uns zahlreich ab 14. Januar weiterhin beim Golfen treffen können.

Jürgen B.

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