Font del Llop am 24.11.2022

Ein paar ereignisreiche Wochen liegen hinter uns. Da wäre zunächst die Clubmeisterschaft zu nennen, die alle Jahre wieder den sportlichen Höhepunkt unserer Golfsaison darstellt. Auch bei der leider verlorenen Begegnung mit Costa Blanca Süd kämpften abermals alle Teilnehmer um die Ehre unseres Club. Die vor kurzem erfolgte Amtsübergabe des Captainpostens an Robert bringt zwar einige Umstrukturierungen mit sich, die aber nicht unweigerlich etwas Schlechtes bedeuten. Meines  Erachtens macht er seinen neuen Job gut und gestaltet die wöchentlichen Golfturniere für uns alle so angenehm wie möglich. Die Saison neigt sich langsam dem Ende. Die besinnlichen Feiertage rücken näher. Um so unglaublicher ist es, dass wir den 24. November 2022 schreiben und immer noch halbärmelig und mit kurzem Beinkleid unserem Hobby in freier Natur nachgehen können. Treten wir mit unseren Lieben in der Heimat in Kontakt, die teilweise schon im Schnee sitzen, sind wir uns nicht sicher, ob wir unser Glück mit Ihnen teilen oder sie lieber nicht unnötig damit belästigen sollen. 

Der Golfcourse Font del Llop, im Herzen der Provinz Alicante, genauer gesagt in Monforte del Cid, gelegen, bot sich uns wie immer in gutem Zustand. Die schottische Form des Platzes erlaubt ihm eine natürliche Eingliederung in die ihn umgebende Landschaft mit ihren Bergen, Flüssen und Seen. Die mit internationalen Maßen gestalteten Fairways stellten erneut eine Herausforderung dar, ebenso die Greens mit ihrer charakteristischen Persönlichkeit sollten gut gelesen und dann auch noch gemeistert werden. Kennt man den Platz, kann man mit einem strategischen Spiel eine gute Runde genießen. Schade nur, dass das nicht immer funktioniert. Genauso wie die Golfbahnen geht das Spiel bergauf und bergab, wie im richtigen Leben. Spielt man ein paar gute Turniere, folgen irgendwie unweigerlich qualitativ weniger wertvolle. Dafür erhöht sich die Quantität der Schläge. Will man zu viel, kann es schief gehen. Erwartet man zu wenig, wird einem fehlender Ehrgeiz nachgesagt. Die richtige Balance zu finden, stellt sich als die anspruchvollste Aufgabe heraus. Klappt es dann manchmal, weiss man auch nicht genau warum. Ich habe nach wie vor noch nicht heraus gefunden, ob es mich beruhigen oder anspornen soll, dass es angeblich allen Golfspielern so geht. Somit steht der nächste Termin für die Quälerei in der Folterkammer bei unserem Trainer Nico bereits fest. Schließlich ist er jung und braucht das Geld. Außerdem verlässt man den Unterricht immer mit ein paar Tipps mehr und einem guten Gefühl.

Nichts desto ferner freuen wir uns mit den glorreichen Siegern, die entweder ihre Fähigkeiten abermals unter Beweis stellten oder nach langer Durststrecke endlich wieder zu den Gewinnern zählten. 

Unbestritten habe ich nicht nur die Ehre den obligatorischen Bericht zu kreieren, sondern Euch noch die heitere Kunde vom absoluten Highlight des Tages anzutragen. Auf der Heimreise mit dem Bus stoppte dieser, um einige unserer Golffreunde an ihr Ziel in Altea zu bringen. Scheinbar unbemerkt verließ auch dort unsere ehemalige Chefin, die liebe Barbara, das Gefährt, aber nur, um rasch einem natürlichen Bedürfnis nachzugehen. Nach Erledigung der Dringlichkeit erspähte sie mit großem Schrecken den sich vom Parkplatz entfernenden Bus.

Auch die Anhaltergesten der Ausgestiegenen auf der gegenüberliegenden Strassenseite nach der Wendung des Busses blieben nicht zuletzt aufgrund der schon eingesetzten Dunkelheit vom Fahrer ungesehen. Hinzu kam noch, dass Barbara für diesen kurzen „Ausflug“ weder ihr Handy noch Geld dabei hatte, Das zeigt uns mal wieder, wie abhängig wir doch mittlerweile von all diesen Dingen sind. Kurzum konnte schlussendlich eine Fahrt mit dem Taxi zu ihrem in Teulada befindlichen Automobil organisiert werden. Für große Erheiterung sorgte diese Story bei denjenigen von uns, die bereits hungrig auf das Eintreffen Barbaras im Restaurant warteten. Sorry, liebe Barbara, aber Schadenfreude ist immer noch die schönste Freude. 

In diesem Sinne gehabt Euch wohl und auf ein baldiges Wiedersehen diesmal im Norden.

A.D.

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